Johannes Oerding und ich kennen uns schon seit fast 5 Jahren und so lange geht er auch schon seinen Soloambitionen nach. Ich begleitete seinen Weg in diesen Jahren mal mehr, mal weniger intensiv. War ich anfangs eher bei kleinere Gigs, eine ganze Zeit lang gar nicht mehr auf seinen Konzerten, so konnte ich ihn am vergangenen Samstag nun nach langer Zeit wieder sehen und hören und das in der ca. 4.000 Platz fassenden Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark beim Open-R (aber nicht komplett ausverkauft, muss man ehrlicherweise dazu schreiben).
Mein Lieblingsfoto von Johannes – Knust, 19.09.2009
Johannes lernte ich virtuell kennen, da wohnte ich noch gar nicht in Hamburg. MySpace hieß die damals gängige Plattform für Musikjunkies wie mich und irgendwann fragte mich der blonde Jung mit seinem Profil an. Anfangs war ich von den Akkustikaufnahmen noch nicht so überzeugt, doch mit meiner Arbeit für Roger Cicero und dem Aufbau dessen MySpace-Page nahm ich auch eine Band namens “Soulounge” war und somit auch Rogers Nachfolger – Johannes.
Auf den Soulounge-Gigs in Hamburg lernte ich dann Johannes persönlich kennen, wurden bessere Bekannte und ich verfolgte seine Solokarriere, aber auch seine Auftritte bei Soulounge weiter. Manchmal war ich mir nicht sicher, was besser zu ihm passte – das Englisch und die Soulcover oder das Deutsch mit den eigenen Songs voller emotionaler Tiefe.
Mittlerweile ist er ein ausgesprochener Profi und auch wenn er mit Englisch im Ausland einen noch größeren Erfolg haben könnte, so komme ich nicht umhin zu sagen, seine eigenen Songs kann er nur so in Deutsch rüberbringen und auf der Bühne ausleben. Nur im Deutschen ist er der so symphatische und authentische Musiker, der das Publikum begeistert, mitreißt, zum Singen animiert und es gefangen nimmt. Dazu muss er eigentlich nicht mal Gerüste hoch klettern, doch er tut es trotzdem. In den stillen Momenten lauscht das Publikum gespannt, die meisten Songs werden auch schon ohne Aufforderung mitgesungen – der harte Fankern existiert, reist aus Lübeck, Bremen und anderswo an und selbstgestaltete Fanshirts drücken die Begeisterung für Jos Musik und für ihn aus.
Das Stadtparkkonzert hat gezeigt, dass Johannes seinen Weg stetig geht, die Qualität nicht leidet, seine Musiker immer noch treu an seiner Seite stehen und auch so einige Scherze mitmachen. Nach all den kleinen Gigs (z.B. erinnere ich mich sehr gern an die Hanseplatte, das Angie’s oder an das Showcase in der Prinzenbar) – ob Solo oder mit Band – ist er nun auf den größeren Bühnen angekommen. Langsam hangelte er sich über Konzerte im Knust und der Markthalle nun zum Stadtpark vor und ich hoffe, dass er das nächste Jahr dann auch ausverkauft. Er hat es so verdient und alle anwesenden Konzertgänger werden es bezeugen können, wie sehr er Menschen motivieren kann – auch die mitgeschleiften Männer. 😉
Bald kommt hoffentlich auch das 3. Album (nach “Erste Wahl” und “Boxer”) auf den Markt, erste Songs präsentierte er schon am Samstag. Die Tour 2013 “Für immer ab jetzt” ist mit Terminen von Februar bis April schon angekündigt und Karten sind im Vorverkauf erhältlich.
Mehr von Johannes im Netz:
- Website
- Twitter (okay, da könnte mal endlich ein Profilfoto rein und die FB-Auto-Sharing-Funktion raus)
Vielen Dank auch an die Musiker aus Johannes’ Band: Moritz Stahl (g), Kai Lindner (keys), Tobias Held (dr) und Robin Engelhardt (b) sowie den Support Duncan Townsend.