Michel Legrand – eine Legende der Filmmusik

In meinem Urlaub in England Anfang Juni bekam ich Dank meines guten Freundes Seb die Chance, die Filmmusik- und Jazzlegende Michel Legrand (3-facher Academy Award [Oscars] Gewinner) live zu sehen – und das auch noch im renommierten Ronnie Scott’s Jazz Club, der nun seit über 50 Jahren in Soho ein fester Bestandteil der Londoner Musikszene ist.

Jazz ist eine der Stilrichtungen, in der ich mich zu Hause fühle, die mir sehr nahe geht und über die ich immer noch viel zu wenig weiß. Michel Legrand kannte ich so bis dato nur als Filmmusikschreiber u.a. der Filme “Yentl” und “Thomas Crown ist nicht zu fassen” oder “Die Regenschirme von Cherbourg” – der Film, der der großen Catherine Deneuve zum Durchbruch verhalf. Nun sollte ich ihn auch als Jazzpianisten und Sänger kennenlernen dürfen.

Aber zurück zum Ronnie Scott’s – einer dieser typischen Jazzclub, wie man sie aus alten Filmen kennt. Jazzmusiker sind nicht nur für einen Gig, sondern gleich für mehrere Abende gebucht. Rote Lämpchen an den Tischen, es gibt gutes Essen und Getränke vom Service an den Tisch gebracht, die Showacts werden angekündigt und vorgestellt – fehlten eigentlich nur noch halbseidene Typen im edlen Zwirn und dicken Zigarren im Mundwinkel. Doch ist auch mittlerweile in England überall Rauchverbot in Clubs und Restaurants eingezogen. Tat der Stimmung aber keinen Abbruch, wie ich als Nichtraucher anmerken darf. Und über einen eigens für mich reservierten Platz an der Bar, der doch recht unbequem war, beschwere ich mich schon gar nicht, denn wann hat man schon mal die Chance, auf einer Gästeliste in London zu stehen. Absoluter Höhepunkt meines musikalischen Schaffens.Img_1919
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Michel Legrand, ein charmanter Franzose im mittlerweile 80. Lebensjahr, hatte 3 Tage die Gelegenheit zum ersten (!) Mal im Ronnie Scott’s zu spielen. Und alle 3 Abende waren natürlich ausgebucht (und das zu Preisen von 35-50 Pfund zzgl. Essen und Getränke). Nach dem üblichen Support stellte er in seinem Set ausschließlich seine Werke vor, Instrumentals und Vokalstücke. Ich muss gestehen, stimmlich überzeugte er mich nicht, aber mit fast 80 und zumeist als Komponist und Pianist tätig, hatte ich jetzt nicht die größten Jazzvocals erwartet. Die Stimmung war aber trotzdem sehr gut und letztendlich zählten die Standing Ovations, die Michel und seine lokalen Unterstützer Geoff Gascoyne (b) und Sebastiaan de Krom (dr) erhielten.

Kurzweilig unterhielt er auch zwischen den Stücken das Publikum, war zu Scherzen aufgelegt und erzählte eine Menge über die Entstehung der Werke und die Zusammenarbeit mit Miles Davis zu dem Werk “Dingo”, welches zugleich Michels erstes Jazzalbum und Miles Davis’ letztes Album war.

Ich muss gestehen, ich kann bisher leidlich nachvollziehen, wie gut Soli sind und welche Feinheiten sie beinhalten, aber dafür gibt es ganz viele andere Schreiberlinge:

Edit: Das wohl bekannteste Werk möchte ich natürlich nicht vorenthalten – “Windmills of your mind”

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