Music is a Melting Pot

Ursprünglich wollte ich ja mal dieses Blog mit dem „Geheimnis der grünen Schuhe“ beginnen (vielleicht schreibe ich das später noch). Leider gab es damals Probleme mit den Videos auf Youtube. Doch das ist eine andere Geschichte… Nun starte ich heute endlich mit lokalem Inhalt und einer Konzertreihe, die ich auch für mich gerade erst neu entdeckt habe: „Melting Pot“

Melting Pot ist am Mittwoch erst in seine 6. Runde gegangen und war dafür aus meiner Sicht schon hochkarätig besetzt. Die Südafrikanerin Anri Coza lud diesmal befreundete Musiker in die NewEssbar (ehemals Metropolis, ehemals Essbar, ehemals – ach nein…) in Ottensen. Neben dem MASSOUD GODEMANN Trio (MG3) war auch eine meiner absoluten weiblichen Lieblingsstimmen angekündigt, SAN GLASER.

San ist gebürtige Niederländerin mit indonesischen Wurzeln und wohnt, schreibt und singt seit einigen Jahren in Hamburg. Mittlerweile arbeitet sie schon an ihrem 3. Soloalbum, welches voraussichtlich Ende des Jahres erscheinen wird und worauf ich gespannt warte. Während sie beim ersten und zweiten Album noch vorwiegend im Background von Stefan Gwildis sang, konzentriert sie sich mittlerweile stark auf ihre eigene Band, die mit namenhaften Künstlern besetzt ist und setzt konsequent ihre Arbeit in Richtung Solokarriere fort.

An der Gitarre findet man dabei Ulle Rode, der zur Zeit hauptsächlich in der Lutz Krajenski Big Band für Roger Cicero tätig ist und früher u.a. mit Rosenstolz auf Tour ging. Hinter dem Schlagzeug sitzt Tobias Held, der z.B. bei Johannes Oerding gespielt hat. Am Bass befindet sich der musikalische Leiter der Band, Arnd Geise. Arnd und San sind ein tolles Team, welches ich seit ein paar Jahren immer wieder zusammen musikalisch erleben durfte. Mittlerweile sind die beiden auch privat ein Team geworden und seit fast einem Jahr verheiratet – in jeder Hinsicht also ein schönes Paar.

Dank Facebook bekommt man auch davon als Supporter/Fan/Bekannter aus dem musikalischen Umfeld einiges mit ebenso von den Terminen. Es hat mich in meiner Post-MySpace-Ära vielen Musikern noch näher gebracht und ich freue mich, wenn ich Feedback zu Videos, Berichten oder Kommentaren bekomme. San ist da auch immer ein gutes Beispiel. So habe ich heute im Postfach eine liebe Nachricht von ihr gefunden, dass sie mein Video gesehen hätte und gab mir dazu Feedback. Das ist Fanarbeit galore, ein schönes Beispiel für direct-to-fan Beziehungsmanagement.

Nun aber zum Melting Pot-Abend. Es herrschte, gelinde gesagt, ein wenig das Chaos. Es gab insgesamt 2 Sets und Anri Coza präsentierte ihre Songs mit den Musikern von MG3, anschließend spielten diese dann solo, dann war San mit Band dran. Jeder hatte dabei pro Set 2 Songs. Ein heilloses Gewusel brach auf der Bühne aus. Ich weiß nicht, wie die Drummer das machen, aber so schnell habe ich selten Beckenwechsel gesehen. Das ist auch so eine eigentümliche Marotte, dass Drummer immer mit ihren eigenen Becken spielen.

Die Gastgeberin war sehr charmant und leitete den Abend mit der Entstehungsgeschichte des Events ein. Am Klavier begleitete sie sich zu ihren Songs selbst, aber ich frage mich immer noch, wie sie in ihren High Heels die Pedale des Klaviers bedienen konnte – später wechselte sie auf Flip Flops, was für mein Gefühl noch schlimmer beim Spielen sein sollte. Wer jemals mit Flip Flops Auto gefahren ist, wird mich verstehen können.

Bei MG3 bin ich immer noch sehr skeptisch, was ich davon halten soll. Einerseits eine Kombi mit einem extrem begabten Kontrabassisten (Gerd Bauder) und zutiefst begnadeten Drummer (Michael Pahlich), die einen wunderbaren Jazz zu Gehör brachten, andererseits der Kopf des Trios an der Gitarre, der besser nicht zu seiner wunderbaren Musik scatten sollte. Meine Begleitung und ich waren uns da ziemlich einig, dass es eher danach klang, als würde er – entschuldigt die Wortwahl – kastriert werden (oder einer Katze auf den Schwanz treten).

San spielte anschließend bis auf einen Song nur neue Songs. Auch beim zweiten und dritten Hören finde ich die Songs zwar sehr gelungen, aber bei einem oder zwei habe ich immer noch das Gefühl, sie erreichen mich nicht wie z.B. „Who’s gonna“. Es mag sein, dass mich die eingeschlagene Stilrichtung auch nicht so ganz überzeugt. Ich bin nun mal kein großartiger Country/Folk-Fan. Zwar finde ich den Einsatz einer Lapsteel-Gitarre schön, doch es ist nicht die Musik, die ich sonst von San gewohnt bin. Aber der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitsier…

Dies ist eines der neuen Songs – viel Spaß beim Hören und vielleicht bis zum nächsten Melting Pot-Konzert oder San Glaser-Konzert.

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